Mut zur Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen

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Die Fürstenberg Foundation hat vergangenen Freitag gemeinsam mit dem Ernst Deutsch Theater, REDEZEIT FÜR DICH und der Kroschke Stiftung zu einem bewegenden Abend eingeladen, mit dem sie die Hamburger Aktionswoche zum Thema Mentale Gesundheit eröffneten. Knapp 400 Gäst*innen zeigten sich begeistert von der bewegenden Fotoausstellung im EDT Theater – ‚Aus der Dunkelheit ins Licht‘ – in der Fotograf Bertram Solcher den Krankheitsverlauf seiner Tochter Janne während einer schweren Depression mit seiner Kamera eindrucksvoll eingefangen hat.

Dass so viele Gäst*innen die Vernissage besuchten, sprach für sich: „Alleine die Resonanz auf die Einladung zeigt, wie relevant unser Thema, die Unterstützung von jungen Menschen und ihren Familien in mental herausfordernden Zeiten ist,“ erklärt Ulrike Dobelstein-Lüthe, Geschäftsführerin der Fürstenberg Foundation gGmbH. Und Schauspielerin, Moderatorin und Autorin Milka Loff-Fernandes unterstreicht und bringt die Botschaft des Abends auf den Punkt: „Es ist wichtig, Räume für das Thema Mentale Gesundheit zu öffnen. Und zwar auch mit Blick auf die Probleme, die mit Diversität verbunden sind. Ich weiß, wie schwer es fällt, sich zu öffnen, aber es hilft so sehr und ich möchte Euch aus eigener Erfahrung dazu ermutigen, diesen Schritt zu wagen.“

Janne Solcher © Steffen Hildebrandt
Bilder von Bertram und Janne Solcher. © Steffen Hildebrandt

Die Bilder bewegten die Gäst*innen sehr. Selbst die Protagonistin Janne Solcher, die sich nun als Mitglied im Jugendbeirat der Fürstenberg Foundation engagiert, war ergriffen: „Als ich Papa im Büro über die Schulter schaute und meine Fotos sah, fand ich es krass zu sehen, wie sehr die Bilder zeigen, wie schlecht es mir ging.“

Auch prominente Persönlichkeiten sprechen offen über ihre Depression

Im Rahmen einer von SPIEGEL-Redakteur Ilyass Alaoui moderierten Diskussion sprachen Persönlichkeiten wie der Hamburger Rapper Das Bo, Moderatorin und Schauspielerin Milka Loff-Fernandes und Daniel Schütter, Schauspieler und Intendant des Ernst Deutsch Theaters, sehr offen über ihren Umgang mit eigenen psychischen Belastungen und Erkrankungen. Die Gäst*innen waren begeistert, wie tief die prominenten Künstler*innen in ihr Seelenleben blicken ließen. Das Bo komplettierte den Abend noch mit seinem einfühlsamen Song ‚Happy Depri‘ und gab am Ende mit ‚Ich bin gut‘ die klare Botschaft mit, „dass wir alle schon gut genug sind wie wir sind – auch wenn wir unsere Themen haben.”

Ernst Deutsch Theater Intendant Daniel Schütter freute sich über ein volles Haus im neu gestalteten Foyer des Theaters. © Bertram Solcher

„Wir sind vollkommen überwältigt und begeistert, dass unsere Botschaft des heutigen Abends so gut angekommen freut sich Ulrike Dobelstein-Lüthe nach der Veranstaltung. „Mit weiteren Partnern an unserer Seite könnten wir uns noch mehr um eines der größten Herausforderungen der heutigen Gesellschaft kümmern,“ warb sie um finanzielle und ideelle Unterstützung der gemeinnützigen Fürstenberg Foundation.

Noch bis zum 19. Oktober besteht die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen und Angebote zu nutzen (Foyer Ernst Deutsch Theater).

  • Fotoausstellung mit Arbeiten von Janne und Bertram Solcher
  • Pop-up-Store mit thematisch passender Literatur, Shirts und Stickern, geöffnet ab 16 Uhr
  • REDEZEIT Raum als Zuhör- und Informationsangebot: täglich zwischen 16:00 und 19:00 Uhr haben Besucher*innen eine Möglichkeit des Austauschs und Innehaltens
  • Beamer-Installation mit Zitaten, Daten und Anlaufstellen zur psychischen Gesundheit
  • Schulführungen nach Anmeldung (info@fuerstenberg-foundation.de)

Mehr Infos HIER

Aufmacherbild: Die bewegenden Bilder von Bertram und Janne Solcher begeisterten die mehr als 350 Gäste. © Steffen Hildebrandt