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Donnerstag, 16 Januar 2025
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    StartKunstKunst in Hamburg

    Kunst in Hamburg

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    Nur Berlin hat mehr Museen als Hamburg – schwer, da den Überblick zu behalten. Wir zeigen eine Auswahl von Ausstellungs-Highlights, die sich besonders lohnen.

    Fotografien aus einem fernen Land
    DEUTSCHLAND UM 1980.

    Die 1980er-Jahre waren ein ereignisreiches Jahrzehnt, welches von vielen Umbrüchen, Innovationen und politischen Entwicklungen geprägt wurde. Apple brachte beispielsweise den ersten Macintosh-Computer heraus, das erste Mobiltelefon kam auf den Markt und die Neue Deutsche Welle überraschte die Musikwelt. Zu denken ist aber auch an den NATO-Doppelbeschluss, offensichtlicher werdende Umweltprobleme und die Arbeitslosigkeit vieler Menschen. Diese Ausstellung im Altonaer Museum zeigt mit Arbeiten von Angela Neuke, Barbara Klemm, Christian von Alvensleben, Martin Langer, Ingolf Thiel, Asmus Henkel, Mahmoud Dabdoub, Gerd Danigel, Hans-Martin Küster und Wilfried Bauer zehn unterschiedliche und prägnante Perspektiven auf diese Zeit. Höchst individuell blicken die Fotograf*innen auf das damalige Deutschland.

    Museumsstr. 23 | Hamburg
    Mehr Infos HIER – Bis 03. März

    Christian von Alvensleben: Claudia Skoda im Brunnen mit Lederjacke von Dieter Spieß, 1976

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    FREDDIE MERCURY

    Freddie Mercury, 1946 auf Sansibar als Farrokh Bulsara geboren, hatte die wohl außergewöhnlichste und faszinierendste Stimme der Rockmusik. Obwohl er im Privatleben eher schüchtern wirkte, war er als öffentliche Persönlichkeit in hohem Maße extravagant und hedonistisch. Er war eine künstlerische Ausnahmeerscheinung, sowohl was die Performance auf der Bühne als auch seine Kreativität als Künstler betraf. Diese Ausstellung im Barlach Kunstmuseum Wedel macht durch eine Fülle von Objekten, Fotos, Texten, Dokumenten und Videos das Leben, die Grandezza und die Ambivalenz einer der schillerndsten Persönlichkeiten der Rockgeschichte sichtbar und erlebbar. Sein Mut, seine Menschenliebe, seine tiefe Emotionalität, seine Originalität, seine Neugierde und seine Offenheit anderen Künsten gegenüber waren einzigartig. 1991 starb Freddie Mercury in London an den Folgen einer HIV-Infektion.

    Mühlenstr. 1 | Wedel
    Mehr Infos HIER – Bis 09. März

    Festival di Sanremo 1984: Lead vocalist and lyricist of the rock band Queen, Freddy Mercury, performing „Radio Ga Ga”

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    Dein Paket ist da!
    SHOPPEN AUF BESTELLUNG

    Der Versandhandel macht seit rund 150 Jahren Wunscherfüllung frei Haus möglich. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Branche richtig zu florieren: Am 17. August 1949 gründete Werner Otto in Hamburg den nach ihm benannten Versandhandel, dessen 14-seitiger Katalog im September 1950 in einer Auflage von 300 Exemplaren gedruckt wurde. In den folgenden Jahrzehnten bediente er gemeinsam mit anderen Mitbewerbern wie Neckermann und Quelle die Konsumwünsche der Kund*innen. Heute hat der Versandhandel vor allem aufgrund der Digitalisierung eine ganz neue Dimension erreicht. In dieser Sonderausstellung des Museum der Arbeit wird das wachsende Wirtschaftssegment des Versandhandels zum einen vor dem Hintergrund seiner historischen Entwicklung und zum anderen als ein komplexes Netzwerk aus Akteur*innen mit verschiedenen Rollen und Perspektiven betrachtet.

    Wiesendamm 3 | Hamburg
    Mehr Infos HIER – Bis 28. April

    Kundin bestellt via Telefax, ca. 1978

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    Contemporary Craft:
    HANNE FRIIS

    Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt die erste Einzelausstellung der 1972 geborenen norwegischen Textilkünstlerin Hanne Friis in Deutschland. Die Ausstellung präsentiert 19 skulpturale Werke, darunter raumfüllende Objekte aus Materialien wie Latex, Seide, Samt, Wolle und Gore-Tex, sowie neue Arbeiten, die speziell für diese Schau gefertigt wurden. Friis’ „Soft Sculptures” interpretieren Bildhauerei neu: Ihre Objekte scheinen lebendig aus Wand und Boden zu wachsen und verändern sich teils mit der Zeit. Ihre handwerkliche Technik umfasst das Falten und Verdichten von Textilien mit Nadel und Nylonfaden. Besonders ihre Arbeiten „Impulse (cyan)” und „The Mass (yellow)” spielen mit leuchtenden Farben und Materialien, um Assoziationen zur Natur und Warnkleidung zu wecken. Die Arbeit „Trophy” nutzt handgefärbten Samt und betont ihre Naturverbundenheit.

    Steintorplatz | Hamburg
    Mehr Infos HIER – Bis 27. April

    Hanne Friis – Impulse (cyan), 2021-2022

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    ILLUSION

    In dieser umfangreichen, epochenübergreifenden Schau beleuchtet die Hamburger Kunsthalle mit rund 150 Werken (Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Installationen sowie Videoarbeiten) die unterschiedlichen Facetten des Themas Illusion von der Kunst der Alten Meister bis in die unmittelbare Gegenwart. Seit der Antike ist das „Trompe-l’oeil“, also die illusionistische Kunst, weit verbreitet und erlebte vor allem in der Renaissance und im Barock eine Blütezeit. In der Romantik erodierte die Lust an der Täuschung zwar, verschwand aber nie ganz aus dem künstlerischen Repertoire und fasziniert Künstler*innen bis heute. Die Ausstellung zeigt, dass Illusion weit mehr bedeutet als nur bloße Augentäuscherei. Sie offenbart sich in der (illusionistischen) Selbstliebe des Narziss genauso wie in architektonischen Raumillusionen, im Spiel des Verbergens und Enthüllens über die Bildmotive des Vorhangs und der Maske, in der Bedeutung des geöffneten oder geschlossenen Fensters zur Welt sowie in Darstellungen von Visionen und Träumen.

    Glockengießerwall 5 | Hamburg
    Mehr Infos HIER – Bis 06. April

    Johann Georg Hinz (um 1630/31-1688): Kunstkammerregal, 1666

    Bilder: © Stiftung F. C. Gundlach Hamburg / Robert Hoetink – Alarmy Stock Photo / OTTO GmbH & Co KG / Øystein Thorvaldsen – © Hanne Friis & Galerie Maria Wettergren / Elke Walford – Hamburger Kunsthalle, bpk