Die deutsch-amerikanische Unternehmerin Linda Stiefel hat kurz vor Weihnachen die Sensationssumme von 1.155.555 Euro an das Hamburger Sozialunternehmen Mamalies gespendet. Dessen Ziel ist es, Frauen und Kindern durch Bildung (u. a. Deutschkurse) und Begegnung den bestmöglichen Start in ein Leben in Deutschland zu ermöglichen. Hierfür unterhält Mamalies diverse Einrichtungen und Betriebe.
Frühkindlicher Spracherwerb – damit einer erfolgreichen Schullaufbahn nichts im Wege steht – ist ein gesellschaftliches Thema, das in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wie das und einiges mehr beispielsweise im Bereich der Migration gehen kann, zeigt der Bildungsträger Mamalies, der geflüchtete Frauen und ihre Kinder dabei unterstützt, in unserem Land anzukommen und möglichst schnell die deutsche Sprache zu erlernen. Das Hamburger Sozialunternehmen ist 2015 aus dem ehrenamtlichen Engagement von Leyla Oehlrich entstanden, selbst Mutter und Erziehungswissenschaftlerin. Sie entschied sich statt der begonnenen Promotion für die Schaffung eines Begegnungsortes, der als Modell-Einrichtung fungieren soll, um neue Ansätze zum Spracherwerb zu pilotieren. 2020 kommt Sidonie Fernau, damals Teil der Geschäftsleitung des Dachverbandes, bei dem Mamalies Mitglied ist, als Interim-Geschäftsführerin hinzu, um die ehrenamtlichen Strukturen des Unternehmens zu professionalisieren. Kurz darauf steigt sie als geschäftsführende Gesellschafterin ein. Fünfmal in der Woche wird den geflüchteten Frauen vormittags Deutschunterricht und eine Kinderbetreuung angeboten. „Mütter und Kinder sind meines Erachtens die Türöffner für eine gelungene Integration geflüchteter Familien“, sagt Fernau.
Respekt: Die Räumlichkeiten für Mamalies in der Hafencity stellte die Firma Gebrüder Heinemann sieben Jahre lang kostenlos zur Verfügung. Bis heute helfen die Haustechnik, der Empfang, die Geschäftsführung und die Familienmitglieder selbst. Auch Schulen aus dem Bezirk, Rentnerinnen oder die Verkehrspolizei unterstützen tatkräftig. Gefördert wird die Einrichtung neben der Mäzenin Linda Stiefel, vom Bezirk Hamburg-Mitte, der Hamburger Sozialbehörde, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BamF), der Fernsehlotterie, den Gebrüdern Heinemann, Marquard und Bahls sowie vielen weiteren privaten Spendern.
Linda Stiefel unterstützt die Hilfsorganisation seit einigen Jahren und erklärt: „Ich bin absolut überzeugt von dem Konzept des Spracherwerbs und von der hohen Qualität des digitalen Bildungsansatzes, den Mamalies entwickelt hat.“ Sie möchte den Geflüchteten eine Chance geben, davon zu profitieren. „Die Sprache ist für die Mütter und deren Kinder der Einstieg in unsere Gesellschaft und öffnet Türen zu einer erfolgreichen Integration. Dazu möchte ich mit meinem Engagement beitragen, und das ist mir eine echte Herzensangelegenheit“, so Linda Stiefel.
Caro Daur engagiert sich schon seit Jahren als Botschafterin für Mamalies: „Ich bin mit voller Überzeugung dabei, weil ich sicher bin, dass der Zugang zu Bildung und Arbeit die absolute Voraussetzung für Chancengleichheit ist. Das schafft Begegnung und ermöglicht einen echten Dialog. Nur so kann es zu einer nachhaltigen Förderung von Respekt und Toleranz kommen. Ich habe zu den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hier schon seit langem einen engen Kontakt und kann mich unmittelbar in die Arbeit der Organisation einbringen. Das ist mir ganz wichtig.“
Neben Caro Daur und Linda Stiefel engagieren sich auch die Sängerin Vicky Leandros, die Hamburger Unternehmensberaterin Clara Heinemann und der Sänger Jan Delay mit vollem Engagement für die umfangreichen Tätigkeiten von Mamalies. Mehr Infos dazu gibt es HIER.
Foto: Mäzenin Linda Stiefel (Mitte) überreichte den 1.155.555 Euro-Scheck zusammen mit der Unterstützerin und Unternehmerin Caro Daur (r.) an Mamalies-Geschäftsführerin Sidonie Fernau. © Anna Dittrich