Im Juli 2016 kamen die ersten Flüchtlinge zur Unterkunft am Fiersbarg. Nach einem Beschluss im CVJM-Mitarbeiterkreis wurde der Schuppen hinter dem Jugendhaus Lemsahl (JULE) zu einer Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge umgerüstet. Seit dem hat sich viel getan – hier ein Rück- und Ausblick.
Zunächst musste entrümpelt werden, um Platz zu schaffen. Dann wurde eine Lichtleitung von dem Jule gespannt, um Strom und Beleuchtung im Schuppen zu ermöglichen. Hier halfen Mitglieder vom Y´s Mens‘ Club (Serviceklub des CVJM) mit. Dann wurde eine Grundausstattung an Werkzeug, Hilfsmittel und Ersatzteile besorgt. Die Kosten von rd. 400 Euro wurden von einem Spender getragen.
Die Medien berichteten darüber, dass den jugendlichen und erwachsenen Flüchtlingen hier die Möglichkeit gegeben wird, etwas Praktisches zu lernen und Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. Außerdem wurde um Radspenden gebeten, um die Mobilität der Flüchtlinge zu erhöhen. Die Reaktion der Bevölkerung im Alstertal war enorm. Über 65 Räder wurden im ersten Monat gespendet und abgeholt und rund 10 Räder wurden in der Lemsahler Landstraße 213 direkt abgegeben.
Die Qualität der gespendeten Fahrräder war doch unterschiedlich: von Superstücken, die über 300 Euro kosteten, bis zu Rädern, die mehr als 5 Jahre im Freien standen, war vieles vertreten. Sogar alte Fahrräder mit Ledersattel und Stempelbremse auf den vorderen Reifenmantel waren dabei. Viele waren aber in einem nahezu fahrbereiten Zustand. Diese wurden von den Flüchtlingen schnell geflickt, aufgepumpt, entrostet, geölt und geputzt. Weitere Räder benötigten Reparaturen der Lichtanlage oder der Bremsen bis zur Schaltung. Für Ersatzteile wie : Schläuche, Rücklichter, Glühbirnen, Ventile, Sättel, Bremsen, Schaltzüge… gab es schnell Fördertöpfe beim Bezirksamt Wandsbek.
Viele Flüchtlinge vom Fiersbarg haben so ein Fahrrad erhalten. Nicht nur Kinder und Jugendliche, auch Frauen und Männern konnten sich Fahrräder mit Hilfe der Helfer zurechtmachen.
Über 5 Jahre später bietet sich folgendes Bild:
Es wurde sehr vielen Flüchtlingen geholfen. Es sprach sich herum bis Billstedt oder Harburg. An manchen Tagen wurden 30 Fahrräder flott gemacht mit den Flüchtlingen, die stolz und freudig „Ihren Drahtesel“ mitnehmen konnten. Vor 2 Jahren wurde die Zahl von insgesamt 800 gespendeten Fahrrädern erreicht –großzügig abgegeben von Bewohnern aus dem Alstertal und den Walddörfern. Inzwischen sind es mehr als e i n t a u s e n d abgeholte Fahrräder, die an Flüchtlinge weitergegeben wurden. Großer Dank an die Spender und natürlich an die ehrenamtlichen Helfer, die dieses möglich gemacht haben!!!
Das von den Johannitern geleitete Camp am Fiersbarg existiert nicht mehr. Und die Fahradwerkstatt ist den Hauptnutzern gefolgt zur Ohlendiekshöhe 24a in das Begegnungshaus OHLE. Das Team besteht jetzt aus Michael Pfeil, Andreas Quade und mir. Wir hoffen, dass wir weiterhin Reparaturkenntnisse vermitteln und damit auch zur Mobilität neuer Flüchtlinge beitragen können. Gesucht sind jetzt Kinder- und Jugendfahrräder.
Diesen Erfolg haben unsere Bürger ermöglicht, die in großer Zahl Fahrräder gespendet haben. Ihnen herzlichen Dank!
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Aufmacherfoto: Die Fahradwerkstatt gibt es jetzt im Begegnungshaus OHLE Ohlendiekshöhe 24a in Poppenbüttel. © CVJM Oberalster