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Dienstag, 19 März 2024
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    Hamburgerin gründet Stiftung für junge Klassiker:innen

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    Seit über zehn Jahren sorgt die „junge norddeutsche philharmonie“ (jnp) für hochklassige klassische Unterhaltung. Damit das auch künftig der Fall sein kann, hat die Netzwerkerin Stefanie Stoltzenberg-Spies aus Rotherbaum im Mai eine gleichnamige Stiftung gegründet.

    Angefangen hat alles 2010 in Rostock als selbstorganisiertes, studentisches Projekt, aus dem ein eingetragener Verein hervorgegangen ist – spendenbasiert und mit prominentem Schirmherr, Bundespräsident a.D. Joachim Gauck. Nach der Gründung wurden nach und nach mit verschiedenen Projekten die Konzertsäle Norddeutschlands erobert und ein Festival, das Detect Classic Festival in Neubrandenburg, auf die Beine gestellt. Ein Crossover aus klassischer und elektronischer Musik mit Lichteffekten & Co, bei dem die Grenzen zwischen Club, Konzerthaus und Philharmonie verwischen.

    Netzwerkerin: Stefanie Stotzenberg-Spies aus Rotherbaum © Martina van Kann

    „Das Konzept finde ich fantastisch, vor allem, weil es in erster Linie junge Menschen an die Klassik heranführt“, sagt Stefanie Stoltzenberg-Spies. Vor gut zwei Jahren lernte sie die Gründer des Vereins kennen. Ein gemeinsamer Freund, der Hamburger Steuerberater Dr. Jörg Verstl, hatte sie zusammengebracht. „Jörg, inzwischen auch Kuratoriumsmitglied und Treuhänder unserer Stiftung, hatte für die jnp die steuerliche Abwicklung übernommen. Weil die mit zunehmender Größe des Vereins immer komplizierter wurde, hat er dem Vorstand empfohlen, sich eine Stiftung an die Seite zu nehmen und mich ich ins Spiel gebracht.“
    Nach einigen Gesprächen bildeten zwei erfolgreich von Stoltzenberg-Spies organisierte Konzerten in Hamburg den Auftakt. Die Netzwerkerin, unter anderem organisiert die studierte Juristin die Strasburger Kreise, legte zusammen mit ihrer Vorstandskollegin und Ex-jnp-Musikerin Nora Held los und hatte schnell ein kompetentes Kuratorium mit Lutz Marmor an der Spitze zusammen. Das Ziel ist ambitioniert: Bis Ende des Jahres sollen mindestens 100.000 Euro an Spendengeldern zusammenkommen.

    „Die jnp hat teils gut dotierte Preise gewonnen und auch immer Spenden generiert, aber nicht in ausreichender Höhe. Es mussten mehrere Projekte abgesagt werden, nicht mangels Musikern – pro Jahr bewerben sich gut 500 Musiker:innen auf verschiedene Projekte –, sondern mangels Organisationszeit. Das ist schade, denn die musikalische Qualität ist sensationell. 90 Prozent der Mitglieder sind Musikstudent:innen zwischen 19 und 25 Jahren. Alle spielen pro bono, weil es tolle Projekte sind und alle zusammen im Kollektiv großen Spaß haben. Außerdem macht es sich gut im Lebenslauf.“

    Damit sich alle jnp-ler auf die Musik konzentrieren können, sei ein durch die Stiftung ermöglichter professioneller Überbau mit einem Geschäftsführer erforderlich, erklärt die Hamburgerin. „Der kann sich dann um erforderliche Projektanträge sowie weitere rechtliche Voraussetzungen kümmern und den jetzigen Vereinsvorstand entlasten“, sagt Stefanie Stoltzenberg Spies, die sich auf die Suche nach potentiellen Geldspendern begeben hat, die die jnp unterstützen möchten.

    Mehr Infos gibt es auf www.stiftung.junge-norddeutsche.de

    Aufmacherfoto: Besonders an der jnp ist, dass alle Projekte von einem jungen Kollektiv erdacht und realisiert werden. Ziel: „Zukunftsmusik von heute” in zeitgemäßen Veranstaltungsformaten wie hier bei einem Konzert in der Elbphilharmonie. © Claudia Höhne