Konfitüre, Schokoriegel, Hühnerfrikassee. An was denken Sie jetzt? Bestimmt bringen Sie diese Speisen nicht sofort mit Alkohol in Verbindung. In vielen alltagsüblichen Lebensmitteln ist er aber versteckt! Wir haben uns mit dem meist unbewussten Zusatz einmal genauer auseinandergesetzt.
Alkohol in Lebensmitteln ist keine Seltenheit. Zum einen verlängert er die Haltbarkeit, zum anderen werden bestimmte Speisen durch Spirituosen aromatisch und schmackhafter. Alkohol kann entweder auf natürliche Weise entstehen oder bei der Herstellung zugesetzt werden, beispielsweise Obst beinhaltet ohne äußere Einwirkung durch den natürlichen Gärungsprozess einen Alkoholgehalt, dieser natürliche Anteil liegt meistens unter 0,3 Volumenprozent.
Wichtig sei es, die Inhaltsangaben genau zu beachten, verrät Dr. Anja Luci, Ernährungsexpertin bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Während Alkohol in Lebensmitteln grundsätzlich kennzeichnungspflichtig ist, ist in der Eisdiele oder im Restaurant besondere Vorsicht geboten, denn dem Verbraucher gegenüber besteht hier keine Kennzeichnungspflicht. „Im Zweifel müssen Betroffene selbst nachfragen, ob das gewünschte Produkt Alkohol enthält“, rät die Fachfrau. Schokoladeneis, Bratensauce oder Käsefondue, der normale Endverbraucher vermutet häufig alkoholfreie Speisen, dabei ist dieser prozenthaltige Inhalt gar nicht so selten.
Erst bei einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent muss bei Getränken auf den Alkoholanteil hingewiesen werden. Ein häufig gern getrunkenes Getränk bei Kindern ist das Malzbier. Doch Achtung! Auch Malzbier kann bis zu 1,4 Volumenprozent beinhalten.
Selbst für Schwangere und Kinder habe laut vieler Experten diese geringe Alkoholmenge keine Auswirkung und sei unbedenklich, andere halten dennoch auch diese minimale Menge für zu viel bei Ungeborenen.
Aus diesem Grunde diskutieren Verbraucherschützer die Einführung einer rigorosen Kennzeichnung von allen alkoholhaltigen Lebensmitteln.
Im Normalfall ist die Menge an Spiritus, unabhängig ob natürlicherweise vorhanden oder produktionsbedingt hinzugefügt, sehr gering und erzeugt keine berauschende Wirkung. Dennoch wird trockenen Alkoholikern empfohlen, auf den Verzehr von Speisen zu verzichten, die nach Alkohol riechen oder schmecken, da bereits geringer Konsum ähnlich schmeckender Lebensmittel zu einem Rückfall führen könnte. Wussten Sie, dass der menschliche Körper ebenfalls im Stoffwechsel geringe Alkoholmengen produziert? Der normale Alkoholgehalt im Blut liegt bei 0,03 Promille.
Auf fast alle Organe des menschlichen Körpers hat ein übermäßiger Konsum negative Auswirkungen und führt beispielsweise zu Leber-, Herzmuskel- oder Nervenschäden. Der Wunsch einer komplett alkoholfreien Ernährung ist also nur für Jene zu erfüllen, die bereit sind, exakt den eventuell auch natürlichen Produktinhalt zu hinterfragen. Achten Sie auch auf den Alkoholanteil in Medikamenten.
ks